Hallo an alle :)
im letzten Monat durfte ich einige Dinge miterleben, von denen ich in diesem Blogeintrag berichten will. Lustigerweise fangen die Dinge alle mit P an: Plätzchen backen, Promoción und Pilgern.
Aber zuerst möchte ich über die letzten Wochen in der Guardería berichten.
Da seit Anfang Dezember die Schulen Sommerferien haben, kommen seit ca. 2 Wochen nur noch sehr wenig Kinder in die KiTa. Die älteren Geschwister können jetzt auf die kleineren aufpassen, und viele Familien besuchen ihre Verwandten auf dem Land oder in anderen Städten.
Dadurch ist ein bisschen Ruhe eingekehrt, und die nicht so große Kinderschar ist einfacher zu handhaben.
Plätzchen
Neulich
habe ich also dann mit einer kleineren Gruppe von ca. 10 Kindern
Weihnachtsplätzchen nach dem Rezept von meiner Oma Plätzchen gebacken. Die
Ausstechförmchen hatte meine Chefin noch von den ehemaligen
Freiwilligen, wodurch ich mich nur noch um die Zutaten für den Teig und für die Dekoration
kümmern musste.
Ich bereitete morgens den Teig vor und kurz danach konnte es auch schon los gehen. In der Küche, die normalerweise für die Kinder tabu ist, stellten wir ein paar Tische zusammen und stellten alle benötigten Utensilien in die Mitte. Dann hab ich die Kinder in 2 kleinere Gruppen aufgeteilt, damit es nicht zu Streitereien kommt, weil nicht jeder sofort an den Teig kommt. An beiden Tischenden wurde der Teig ausgerollt und die Ausstechförmchen auf beide Gruppen verteilt, und schnell verwandelte sich die Küche in eine kleine Weihnachtsbäckerei. Sogar bei mir kam dann zum ersten mal ein bisschen Weihnachtsstimmung auf, obwohl das bei 35 Grad gar nicht so leicht ist.
Den Kindern hat das Backen auf jeden Fall viel Spaß gemacht, es war einfach mal etwas Abwechslung. Für mich war es auch ein kleines Highlight, weil ich es tatsächlich geschafft hatte ohne große Unterstützung von Kolleginenn oder Chefin meine Idee erfolgreich umzusetzen. Und wenn meine Kinder glücklich sind, bin ich es natürlich auch. :)
Promoción
Außerdem war ich Ende November zu der Promoción der Tochter meiner Kollegin Sonia eingeladen. Jeniffer ist gerade 6 geworden und besucht seit einer Weile nachmittags eine Art Grundschule (Kinder). Bei der Promoción wurde jedem Kind ein Zertifikat überreicht, dass es die erste Stufe der Grundschule erfolgreich abgeschlossen hat. Dafür wurde aber ziemlich viel Action gemacht (sieht man auf den Bildern auch). Jedes Kind hatte so ein Kostüm und eine Hut auf, wie die Leute bei den Abschlussfeiern von der Highschool in den USA. Jedes Kind wurde einzeln durchs Mikrofon angesagt und lief mit einer Begeleitperson einen roten Teppich entlang vor zur Bühne, wo ihm das Zertifikat überreicht wurde und es wurden natürlich unendlich viele Fotos geschossen. Im Hintergrund lief die ganze Zeit die selbe schreckliche Musik...Die Begleitperson begab sich dann wieder auf ihren Platz, während die Kinder vorne ihre Plätze einnahmen, um später gemeinsam ein Lied zu singen und dann wurde noch das Gruppenfoto geschossen. Das wars dann auch.
Die Woche zuvor war ich mit Jeniffer bei der Feier ihrer Schule, die zum Abschluss des Schuljahres stattfindet. Jede einzelne Klasse hatte mit dem jeweiligen Sportlehrer oder der Sportlehrerin einen Tanz aufgeführt. Es waren sowohl traditionelle, als auch moderne und akrobatische Tänze dabei, und für mich sehr interessant anzusehen.
Letzten Freitag stand dann noch die Promoción bzw. Graduación (den Unterschied hab ich nicht verstanden) von den älteren meiner Kinder in der Guarderia an. Sie haben den Prekinder (Art Vorschule) jetzt abgeschlossen. Die ein oder andere Familie kam zwar etwas zu spät, sodass die Feier schon vorbei war, aber für ein Bild mit dem Zertifikat reichte es trotzdem noch. Meine Chefin hat mich bei ihrer Begrüßung sogar einzeln erwähnt, was mich sehr überrascht hat und ich ziemlich süß fand, weil sie sonst sehr trocken und irgendwie emotionslos rüberkommt.
Naja, warum man so eine große Aktion macht dafür, verstehe ich nicht ganz.. Aber für die Kinder ist es trotzdem ein besonderer Tag.
Beim Abschlussfest im Colegio
Promoción
Promoción
Promoción
Pilgern
Letzten Sonntag war es soweit. Schon lange hatten wir Freiwilligen
darüber geredet, am "Gang nach Cotoca" teilzunehmen. Cotoca ist ein Dorf
das östlich von Santa Cruz liegt. Am 8. und 15.12. wird der "Virgen de
Cotoca" (Jungfrau) für das empfangene Glück gedankt und um zukünftiges
zu erbitte. Jährlich pilgern tausende Crucenos über Nachtdort hin, und
dieses Jahr war ich auch dabei. Um ca. 22 Uhr liefen wir am 4. Ring los,
umgeben von einer Horde Menschen, die die selbe Intention wie wir
hatten. Am Anfang stellte man sich in eine Schlange an, um eine kleine
Statue der Virgen der Cotoca zu berühren. Dann ging es los, noch voller
Energie und noch ohne müde Beine. Man lief einfach auf 3 Spuren der
Schnellstraße, die nach Cotoca führt. Am Straßenrand konnte man sich mit
Essen und Trinken versorgen, es fehlte also an nichts. Auch wenn die
17km Fußmarsch ziemlich anstrengend waren, war ich glücklich und stolz,
als wir endlich (um ca. 3 Uhr) angekommen waren. In Cotoca angekommen
mussten wir uns erstmal durch die Menschenmasse drängen, um zur Kirche
zu gelangen. Und dann nochmal kämpfen, um in die Kirche hineinzukommen
um Kerzen anzünden zu können. Nach ca. einer Stunde trafen wir uns
wieder alle, um uns gemeinsam auf den Rückweg zu machen, schon ein paar
Stunden später sollten wir nämlich bei der Migrationsbehörde sitzen.
Um ca. 5.30 Uhr war ich dann zuhause, ziemlich erschöpft und mit schmerzenden Füßen. Die 1 einhalb Stunden Schlaf lohnten sich kaum, dennoch dachte ich sie täten gut. Das Aufstehen war dann aber wiederum umso härter. Erst um 21 Uhr kam ich am Montag wieder nach Hause, und fiel tot ins Bett. Inzwischen ist der Schlaf wieder nachgeholt und die Füße haben sich wieder regeneriert und ich blicke auf eine interessante und schöne Nacht zurück.
Um ca. 5.30 Uhr war ich dann zuhause, ziemlich erschöpft und mit schmerzenden Füßen. Die 1 einhalb Stunden Schlaf lohnten sich kaum, dennoch dachte ich sie täten gut. Das Aufstehen war dann aber wiederum umso härter. Erst um 21 Uhr kam ich am Montag wieder nach Hause, und fiel tot ins Bett. Inzwischen ist der Schlaf wieder nachgeholt und die Füße haben sich wieder regeneriert und ich blicke auf eine interessante und schöne Nacht zurück.
Seit
Montag ist meine Tante aus Deutschland da :) Morgen werden wir
gemeinsam nach Samaipata fahren bis Mittwoch, um von dort aus
Tagesausflüge in den Nationalpark Amboró zu machen. Von Donnerstag bis
Samstag steht dann noch Großputz in der Guardería an, bevor auch mein
Projekt schließlich in die Ferien geht.
Nach Weihnachten werde ich mit ein paar anderen Freiwilligen über Potosí in die "Salar de Uyuni" (Salzwüste) reisen, und dann von dort aus nach La Paz. Silvester werden wir wahrscheinlich auch dort dann feiern. Ich kann es kaum erwarten meinen Rucksack zu packen und endlich weitere Seiten dieses wunderschönen Landes kennenzulernen!
Nach Weihnachten werde ich mit ein paar anderen Freiwilligen über Potosí in die "Salar de Uyuni" (Salzwüste) reisen, und dann von dort aus nach La Paz. Silvester werden wir wahrscheinlich auch dort dann feiern. Ich kann es kaum erwarten meinen Rucksack zu packen und endlich weitere Seiten dieses wunderschönen Landes kennenzulernen!
Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit! Und wenn jemand noch einen Euro übrig hat, ich würde mich unglaublich über Spenden freuen! Im nächsten Jahr würde ich gerne einige Dinge in der Guardería verändern, z.B. die Wände verputzen und anstreichen, Tische, Regale und Stühle (die teilweise in sehr schlechtem Zustand sind) renovieren und Spielsachen für die Kinder kaufen. Ohne ein bisschen Geld ist das leider nicht möglich. Also falls jemand mein Projekt, meine Kinder und mich unterstützen möchte, auf auf! Einfach eine E-Mail schicken: jana-maria-schmid@web.de.
Bis bald, Jana :)